Pro/E: Wofür braucht man denn eine Datenbank... / Pro ENGINEER
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By JochenWl
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11. September 2002, 14:53
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Hallo,ich habe Kontakt zu einer Firma, die hat Pro/E an ca. 25 Arbeitsplätzen im Einsatz und zusätzlich noch AutoCAD. Die Entscheidungsträger dieser Firma sehen bisher nicht ein, daß man für diese CAD-Welt unbedingt eine Datenbank (EDM/PDM) braucht. Die Pro/E-User sind schon jetzt, trotz recht kleiner Baugruppen, tageweise daran ihre Daten zu reparieren. Bitte liefert mir Argumente, mit denen man in diesem Fall die Konstruktionsleitung und auch den Pro/E-Admin von der Notwendigkeit einer Datenbank überzeugen kann. Vielen Dank schon mal vorab Jochen
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By ehlers
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11. September 2002, 14:57
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Der Kunde scheint ja ganz ums Eck zu sein bei PLZ 78166 Lade ihn doch einfach zu uns ein!?
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By myqi
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11. September 2002, 14:58
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hallo jochen, bei mir eine aehnliche problematik, maschinenbau-firma, ca. 100'000 zeichnungen (grob geschaetzt), geplanter umstieg von me10 (ohne zeichnungsverwaltung) auf solidedge. ich muss ebenfalls die entscheidungstraeger davon ueberzeugen, dass ein edm/pdm-system notwendig ist, obwohl wir aber nur 20 reine cad-benutzer haben, ich aber das cad-system nahtlos in den allgemeinen work-flow der firma zu integrieren. fuer mich sind pro-argumente also auch interessant. ich werde deinen artikel, und die darauffolgenden antworten genau verfolgen. gruss vom bodensee, michael
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By GNikol
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11. September 2002, 15:16
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ich bin sicher, dass wenn du diese Frage in den EDM/PDM Foren postest, sich sicherlich viele Anbieter mit passenden Argumenten melden werden...idR derart prozessual: - sicheres Verwalten der Daten incl. Verfolgung der Revisionen - dadurch Verbesserung der Qualität (der Prozesse, der Arbeit) - idR Integration von CAD-Systemen - ein Konstrukteur bringt Daten und Infos ein und viele User der nachgeschalteten Prozesse verwenden sie und profitieren von ihnen kommerziell: - durch die Investition wird zur Laufzeit signifikant eingespart, weil Prozesse schneller werden und sicher sind + Qualität erhöht wird.
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By Sonja1
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11. September 2002, 15:19
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Hallo zusammenIn meinen Augen das beste Argument ist die Daten-"Sicherheit". Nicht, was man im üblichen Sinne darunter versteht, sondern die Regelung der Zugriffe. Beispiel: A macht eine Baugruppe1 und baut Teil Z ein, welches ursprünglich aus Baugruppe2 stammt (man will ja eine kleine Teilevielfalt). B muss Baugruppe2 ändern und ändert dabei auch Teil Z (andere Länge, Bohrung verschieben,...). A merkt in der Zwischenzeit, dass Teil Z auch für seine Bedürfnisse modifiziert werden muss. Also basteln A und B gleichzeitig an Teil Z. Was geschieht? Wer zuletzt lacht, lacht am Besten, derjenige, der sein Teil später speichert "gewinnt". Sprich eine der beiden Änderungen war vergeben... ärgerlich, wenn es dabei um mehrere Stunden oder gar Tage Arbeit geht... Nur ein schönes Beispiel, was ohne Datenbank geschehen kann und was auch immer wieder geschieht. Ich weiss nicht, ob Dir das was nützt. Es gibt viele Argumente für eine Datenbank. Dies ist nur eines von vielen, vielleicht eines, das auch für andere Berufsgattungen einigermassen verständlich ist (um es mal sanft zu sagen) Gruss Sonja
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By othmar
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11. September 2002, 16:47
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Hallo Jochen Wir arbeiten seit kurzem in der Kombination Pro/E 2001 mit IL 3.2 und ich kann Dir zur Pro/E Geschichte nur ein TOP-Argument angeben. Eine grössere Baugruppe umbenennen, da kann ohne IL schon einiges passieren.Freundliche Gruess Othmar
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By TOM_CAD
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11. September 2002, 16:56
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Zitat:Original erstellt von JochenWl:
Bitte liefert mir Argumente, mit denen man in diesem Fall die Konstruktionsleitung und auch den Pro/E-Admin von der Notwendigkeit einer Datenbank überzeugen kann.25 Arbeitsplätze? Da würde ich als erstes mal den Pro/E Admin, der den Sinn eines PDM nicht sieht, genauer unter die Lupe nehmen... Ein paar Argumente von mir im Schnelldurchgang (Vielleicht poste ich mal unsere Evaluationskriterien von 1996...) - Verwendungsnachweis; Ist in parametrischen Systemen ein Muss, da sonst das Löschen jedes Teils zum "Russisch Roulette für andere BG's wird - Concurrent Engineering: Daten müssen zu jederzeit an jedem AP und in mit korrekter Zustandsinfo und Objekt-Rechten zur Verfügung stehen - Ablage-Optimierung / Backup: Das optimale Ablegen von Pro/E Daten Serverbasierend inkl. Suchpfaden und optimal grossen Verzeichnissen wird sehr schnell zur Doktorarbeit: Alternative: Chaos, schlechte Performance... - View; Plot; Archiv; CAM - Management auch auf AP's ohne Pro/E - Workflow (Lifecicle) ; Sperr-Management; - Referenzmanagement (Was ist wo verbaut; welche Zeichnung trägt welches Modell) - SML: Sachmerkmale erleichtern die Suche nach bereits erstellten Teilen oder Normteilen und reduzieren die Teilevielfalt. Das Einsparen eines Fertigungsteils bedeutet je nach ERP-Handling und Lagerplatz eine Einsparung bis 1'000 EURO!!! - Revision. Aenderungswesen mit Baugruppen-Revisionen in 3D CAD wie Pro/E ist ohne PDM NICHT MACHBAR. D.h. Das "friedliche Nebeneinander" von mehreren nativen Baugruppen mit Komponenten unterschiedlicher Revisionstände ist nur so lösbar (übrigens auch mit PDM kompliziert genug....) Reicht dies für den Anfang? Gruss Tommy
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By Beere
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11. September 2002, 17:17
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Hi JochenWI.........ein EDM/PDM-System braucht man, bei 25 Arbeitsplätzen, um zu überleben..... Gruß Andreas
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By Huebl
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12. September 2002, 07:33
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Hi JochenAlso mal kurz zur Anwenderzahl von 25 Leuten. Bei uns in der Firma sind nur 8 CAD Arbeitsplätze und aus diesem Grund ist die Firma vor einigen Jahren auch ohne EDM/PDM ins schöne Pro/E Leben gestartet. Aber nach ca. einem halben Jahr sind alle hier beschriebenen Probleme, die hier von so vielen Leuten beschrieben wurden, auch aufgetreten. Also mußte man sich dann doch eines anschaffen. Auch bei uns läuft noch ein altes 2D-System nebenher (Cadds), doch der Umgang mit einem solchen System ist nicht mit dem eines modernen parametreischen Systems vergleichbar. Viel Spaß noch mit dem neuen System Viele Grüße von der Wasserkante
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By JochenWl
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12. September 2002, 08:57
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Hallo Ihr,schonmal danke für Eure Infos. Ich habe zu der betroffenen Firma nur privaten Kontakt zu wenigen Konstruktionsmitarbeitern. Ich selber habe einige Jahre als Konstrukteur und später als Admin mit Pro/E zu tun gehabt. Durch den Wechsel in eine andere Firma habe ich jetzt nur noch mit UG zu tun. Ich versuche jetzt so gut es geht den betroffenen Usern der Firma Argumente zu liefern, damit sie möglichst bald von ihrem Datenchaos erlöst werden. @ehlers Ja , die Firma ist ca. 20 km von Euch entfernt. Jochen
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By sadolf
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12. September 2002, 09:21
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Wie schafft denn der Laden ISO 9000 Das ist schon ab und zu von Bedeutung, besonders für die Kunden dieser Firma.
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By dbexkens
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12. September 2002, 21:40
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Hi Jochen,was immer bei den Entscheidungsträgern hilft, wenns darum geht, Geld für ein soleches System auszugeben ist noch mehr Geld einsparen. Wie kann man das nachweisen? Vielleicht so: - Die Anwender befragen, wieviel Zeit am CAD-System produktiv, d.h. Teile-definierend, im Einsatz. Wieviel Zeit dabei bei der Fehlerbehebung oder Suche nach Teilen usw.. Vielleicht hilft eine Rohdatenerfasung mit einer kleinen Aufschreibung der Zeiten dabei. - Die Prozesse durchleuchten und überprüfen, wieviel Zeit gespart werden kann, z.B. bei der Suche nach Dokumenten oder bei Gängen ins Archiv. - Die Prozesse durchleuten, was z.B. ein Concurrent Engineering (s.o. bei TOM_CAD) bringen kann beim Time-To-Market. Das ist bei einem Großserienhersteller oft deutlich mehr, als man zuerst denkt. - Na ja, und dann das Argument von sadolf: ISO 9000!!!! (soviele Ausrufezeichen habe ich gar nicht auf der Tastatur, wie ich bräuchte ). Was ist, wenn mal ein Schaden vrokommt. Dann wird doch zuerst das Modell (wie gefertigt) nochmal aufgerufen, die Analsyse durchgeführt, um das zu verifizieren, dann mit Simulation optimiert (bei gleichen Einstellungen wie beim alten Modell) und dann freigegeben. Von der leidigen Sache mit der Dokumentenhistorie mal ganz abgesehen, die aber auch für andere Sachen wiiirklich wichtig ist Dies nur ganz kurz. Viele Grüße D. Bexkens PS: Und dann kommt es immer noch darauf an, ob eine reine CAD-Datenverwaltung die Probleme lösen soll oder ob man gleich in Richtung PDM startet...
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By Stefan Last
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13. September 2002, 06:39
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Hallo Jochen, http://www.dressler-verlag.de/deutsch/domains/edm.htm ist der Link zum EDM-Report. Entweder den EDM-Report bestellen oder das Jahrbuch. Dann würde ich alle EDM/PDM Firmen raussuchen die etwas mit Pro/E zu tun haben. Bei denen würde ich dann nach Informationen jeglicher Art zu diesem Thema nachfragen ( Links VDI z.Bsp., Fachaufsätze usw. ). Die schmeißen Euch zu mit Informationen die auch gut ausgearbeitet sind. Diese können dann auch besser als Argumentationshilfen genutzt werden.Mein Mitleid gehört Deinen Bekannten die ohne PDM auskommen müssen, und ich hoffe das Du Ihnen irgendwie helfen kannst.
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By myqi
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13. September 2002, 08:03
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hallo alle, ich befasse mich ja auch gerade mit edm/pdm, und habe im internet ein interessantes pdf-dokument gefunden. in diesem 130-seitigen vorlesungs-skript von prof.dr.-ing.dr.ing.e.h.mult.h.k.tönsdorf an der Uni Hannover, findet sich auch ein 16-seitiges kapitel über edm/pdm. das dokument behandelt rechnergestuetzte konstruktion und arbeitsplanung, ist jedoch 3,8mb "schwer". wer interesse hat kann mir eine mail unter new-user@gmx.net schreiben, und ich sende es dann zu. gruss vom bodensee, michael
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By Anni
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13. September 2002, 10:00
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Hi Jochen,manche Erkenntnis-Prozesse dauern halt etwas länger... Bin selber Admin und wir hatten bisher eine echt gute PDM. Mit Einführung von Pro-E wurde (auch aus Kostengründen) auf die Einbindung verzichtet. Sehr zu meiner "Freude" kann ich jetzt nur noch hinterher sein, das System "sauber" zu halten, von unnötigen Kopien u.s.w. zu säubern und meinen Kollegen in den Ohren zu liegen, das Dies und Jenes doch bitte lassen sollten. ECHT ÄTZEND !!! Also wer sich halbwegs mit Datenpflege und -verwaltung auskennt muss nicht lange überzeugt werden ! Schönen Tag noch - Tschau !
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By sadolf
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13. September 2002, 11:05
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@myqi Wenn das Dokument im Internet verfügbar ist, dann kannst Du doch auch den Link hier reinstellen? Oder brauchst Du die webmiles
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By TOM_CAD
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13. September 2002, 13:27
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Also, wie versprochen hier die ASCII-Text - Extraktion aus meinem aktuellen Vortrag zu 3D PDM:(Das Lösungstool dazu habe ich bewusst nicht aufgeführt, vielleicht gibt's ja mehr als eines?...) Die 5 wichtigsten Aufgaben eines PDM-Systems für 3D-CAD:
1. Effizientes, unternehmensweites Bereitstellen der CAD Daten; auch über mehrere Standorte Vermeidung von Redundanzen Schnelles Finden von ähnlichen Daten mittels Objektbeschreibungen und Sachmerkmalen (Reduktion der Teilevielfalt) Direkte Daten-Aktualisierung bei Aenderungen für alle Benutzer Optimale Performance trotz Vernetzung Akzeptanz der Benutzer durch einfache Bedienung Extrem hohe Verfügbarkeit Weiterarbeit trotz Ausfall des Haupt-DB-Servers ermöglichen 2. Kontrolle der Zugriffsrechte auf die Dokumente Feste Benutzerrechte Dynamische Rechte auf Dokumente; definiert über individuellen Lebenszyklus Eigene Rechte für spezielle Projekte Temporäre Reservierung (Sperrung) für Aenderungen 3. Erkennung und Unterstützung der 3D-CAD Funktionalitäten Dokumentstruktur (Zeichnung – Part; Baugruppe – Komponente usw.) 3D Spezialitäten (Vereinfachte Darst. Skelette, AustauschBG usw.) Baugruppenhandling (Auswahl Einbau, Messen direkt aus PDM) Hilfsobjekte, Hilfsgeometrien Normteilbibliothek, Symbole, Zeichnungsköpfe usw. 4 Flexible Automatisierung von komplexen Abläufen 3D-CAD Systeme generieren mehrere Objekte für eine “Zeichnung” z.B. abzubildendes Part und Drawing ev. auch Assembly Bei PDM-Aktionen sollen dies gemeinsamen Objekte zusammen verändert werden können (Aufrufen/Speichern/Aendern, Kopieren, Workflowwechsel, Umbenennen, usw. Revision (Automatisches Kopieren in der "Pro/E richtigen Reihenfolge" PART, ASSEMBLY, DRAWING) BG-Revision: Nur geänderter Strukturstamm (nicht gesamte BG kopieren) um unendlich viele unnötige Revisionen zu vermeiden) -> Braucht vielleicht ein wenig Erläuterung dazu... 5. Automatische Aufbereitung der Information von verwalteten Dokumenten Stücklisten, Verwendungsnachweise Schnittstelle zu ERP-Systemen, (Reduktion der Teilevielfalt) Automatisches Erstellen von Archiv-Dokumenten (z.B. bei Freigabe) Plot-Management Mail-Integration für Workflowwechsel-Zustimmung usw. Ich hoffe, dies gibt dem einen oder andern ein paar Gedankenanstösse... Gruss Tommy
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By Szilli
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14. Oktober 2002, 16:19
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@SvenTeil 1: http://www.ifw.uni-hannover.de/studium/vorl/CAD-Skript_IFW.pdf Teil 2: http://www.ifw.uni-hannover.de/studium/vorl/CAPP-Skript_IFW.pdf @myqi Bitte nicht böse sein, dass ich dir die webmiles vorenthalte, doch hatte ich die Dokumente schon vor einiger Zeit während einer Literaturrecherche gefunden (Student = Sammler und Jäger). Bis denne Szilli
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