"Umstrukturieren" ist ziemlich übel! / Pro ENGINEER
By giatsc 07. Februar 2002, 13:43

Hallo Gemeinde

Ich wollte mal kurz fragen, wer von Euch mit "Umstrukturieren" arbeitet?

Ich hab mich schon immer gewundert, dass dies funktioniert, da man ja mit diesem Tool Komponenten in der Baugruppenhierarchie verschieben kann, ohne sich um die Neu-Platzierung zu kümmern. Dies, obwohl die Zielstruktur zum Zeitpunkt des Einbaus ev. gar nicht vorhanden war.

Nun zu der üblen Seite dieser Geschichte.

PTC verwendet einen ziemlich fragwürdigen Trick, um dieses Kunststück zu vollbringen:
Intern wird das umstrukturierte Teil einfach auf den Status "inaktiv" gesetzt und die ursprünglichen Referenzen werden behalten!
"Inaktiv" bedeutet, dass die Komponente VON SÄMTLICHEN PTC-INTERNEN Auswertungen wie BOM, Ext. Referenz Viewer, ModelCheck und wahrscheinlich auch von INTRALINK ignoriert wird. Faktisch ist sie aber zweimal vorhanden, einmal für die Platzierungsdefinition und einmal für die neue Position.

Der Haken: Wenn die Stückliste über Drittprogramme (in unserem Fall PDM PRO*FILE) an einer Toolkit-Schnittstelle ausgewertet werden, erscheinen die Teile an der ursprünglichen Position wieder UND LASSEN SICH NICHT MEHR ENTFERNEN. Selbst dann nicht, wenn die Komponenten an der neuen Position gelöscht werden!!!

Nun, dies ist auch eine Art, um Konkurrenz zu INTRALINK aus dem Weg zu räumen, aber dies kann auch ein Eigengoal werden:
Solange sich INTRALINK in Firmen mit wirklich komplexen Anforderungen nicht praxistauglich einsetzen lässt, besteht die Gefahr, dass die Firmen wegen der ungelösten PDM-Frage zu anderen CAD Systemen abwandern. Dies kann ja kaum im Sinne von PTC sein.

Also, wenn ihr jemals daran denkt, eure Modellbäume in andere Programme zu übertragen, dann seit vorsichtig mit dem Befehl "umstrukturieren" und verwendet stattdessen den mühsamen, aber sauberen Weg: Löschen - Neuplatzieren!

Thomas    

[Diese Nachricht wurde von giatsc am 07. Februar 2002 editiert.]

By ehlers 07. Februar 2002, 18:51

Ich würde keine externen Referenzen in eine andere Baugruppe zulassen. Wenn ein Abgleich notwendig ist kann mann den mit einem Skelett verwirklichen. Dieses Skelett kann man auch in Unterbaugruppen kopieren. Für das Kopieren erst die Achsen, Kurven, Ebenen Publizieren (einfacher beim abgreifen, sicherer beim Ändern des Teilswg möglicher fehlender Refs). Dann mit extern kopie_geom weiterleiten wenn möglich. Wir haben die Erfahrung gemacht das es das Teil sonst schon mal beim regenerieren in der Explosiondarstellung zerschießt. Es geht auch mit Baugruppenbeziehungen. Die gelten aber nur wenn die Baugruppe in Sitzung ist, besser Layoutsteuerung die wird immer angezogen.

Also erst das Skelett aufbauen (in diesem Fall nachtraeglich), dann Umstrukturieren, dann neue Einbaureferenzen.

By homi 08. Februar 2002, 09:10

Hallo!

Also ich hab noch nicht allzuviel mit Umstrukturieren geschafft, aber das was gesehen habe war sehr gut, und hat mir ne Menge Zeit erspart.
Ich habe immer bei dem umstrukturierten Teil mit #Aendern#Unterbaugruppe#Teil umdefinieren die Einbaubedingungen geändert, was am Anfang zwar etwas mühselig war, aber trozdem schneller und besser gefunzt hat. Somit umgeh ich auch der Gefahr irgendwelche inaktiven Teile oder gar Externe Referenzen zu erzeugen.

Mal anders gesehen, wenn ich ein Teil in einer Baugruppe konstruiere habe ich am Anfang auch externe Referenzen welche ich zum Schluss wieder umdefinieren muss, und beim Umstrukturieren ist es meiner Meinung nach nichts anderes.

By giatsc 13. Juni 2002, 16:09

Hallo zusammen

Ich antworte mir hier mal 1/3 Jahr später selber, da ich nun auf die Ursache gestossen bin, und ihr vielleicht das Problem auch kennt.

Die Lösung zu obrigem Problem:

Beim Umstrukturieren belässt Pro/E fälschlicherweise die Komponente in Pro/PROGRAMM und trägt sie zusätzlich in die Ziel-Unterbaugruppe ein.

Wird die Komponente später wieder gelöscht, so bleibt der Eintrag in der Quell-Baugruppenstufe erhalten und erzeugt das beschriebene Problem.

Bsp in Pro/PROGRAM einer solchen BG:

ADD PART ##########
INTERNAL COMPONENT ID#
END ADD

Es gibt dazu bereits einen SPR bei PTC Nr. 899221
Lösungsdatum noch unbekannt.

Workaround:
Ich habe keine Nachteile festgestellt, wenn ich die entsprechenden 3 Zeilen (ADD PART...) in Pro/Programm manuell lösche.

Die beschriebenen Probleme im PDM sind dadurch behoben. 

By sadolf 13. Juni 2002, 22:59

Hallo giatsc,
oft hilft auch ein ein redefine der Komponente in der neuen Unterbaugruppe, dann sieht man auch gleich, welche Referenzen nicht mehr vorhanden sind. Das mit der unsauberen Entfernung war mir bisher auch noch nicht bekannt, alle Firmen, in denen ich bisher taetig war, generieren halt keine Stuecklisten mit ProE... dass sind zwei fremde Welten.

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