Publiziergeometrie / Pro ENGINEER
By Bianca 01. August 2002, 14:55

Hallo miteinander,

wieder eine simple Verständnisfrage:

Für welche Fälle nutzt man die Publiziergeometrie?
Und wie wird sie angewendet?

By sadolf 01. August 2002, 20:12

Die Funktionalität ist analog den Copy_Geoms. Das Ziel ist es Bezüge/Geometrie, die "nach außen" benutzt werden sollen (publiziert) zu einem KE zusammenzufassen. Hieraus ergeben sich folgende Vorteile:
1. Gruppierung von Referenzen, die für bestimmte Funktionen benötigt werden. Bezüge können für verschiedene Funktionen (Publish_Geoms) mehrfach verwendet werden, für sinnvolle Darstellungen kann man das KE über Layer aus/einblenden. Das geht eleganter als die Elemente direkt über Layer anzusprechen, besonders bei Mehrfachzuordnung.
2. Die Verantwortung für diese KE liegt beim Datenersteller. Bei Copy_Geom kann ich zwar alles Mögliche referenzieren, habe aber keinen Einfluß darauf, ob diese Referenzen erhalten bleiben, wenn es nicht meine Daten sind (dann hilft nur noch unabhängig schalten und adé Assoziativität). Wenn beim Publish_Geom Referenzen verloren gehen, muß derjenige, der sie hat verschwinden lassen für Ersatz sorgen oder bestimmen was neu und was nicht mehr relevant ist.
3. Man kann bei (external) Copy_Geoms auch Publish_Geoms als ein KE ansprechen. Das geht schneller, als sich die Referenzen einzeln zusammen zu suchen. Die Referenzen können dadurch mit sprechenden Namen sinnvoll gruppiert werden (siehe 1). Referenzen werden vom Datenlieferanten zur "Verwendung empfohlen" und gepflegt (siehe 2)

By Bianca 23. August 2002, 14:24

Hallo Sven und alle ProE-ler

vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung. Ich weiß zwar dennoch nur ansatzweise bescheid, was der Sinn und Zweck dieser Publiziergeometrei sein soll, aber das reicht mir im Moment.

Mir wurde von andere Stelle berichtet, daß diese Funktion eine "Altlast" sei. Ich meine damit, daß es die Publiziergeometrien schon vor der Kopiegeometrie und Schrumpfverpackung gegeben haben soll.
Heute gibt es anscheinend keinen Fall der zwingend mit Publiziergeometrie erstellt werden muß, da die neuen Techniken einfacher und bequemer im Handling sind.

Ich hoffe mein "neuer" Ansatz ist richtig und ich kann somit diese Thema, in die letzte Kammer meiner Gehirnzellen stecken.

By sadolf 23. August 2002, 15:26

Hi Bianca,

ich denke, es ist genau anders herum: Publizier Geometrie ist die moderne Ergänzung zur Kopier Geometrie!

By Bianca 23. August 2002, 15:30

.... also das mußt Du mir schon genauer erklären.

By Manfred 23. August 2002, 18:41

Hallo Bianca,
besonders nützlich ist PublishGeometry, wenn die Geometrie in mehreren Bauteilen/Komponenten benutzt wird.
Beispiel: Du hast ein Teil, aus welchem Geometrie (10 KE's) in anderen Teilen verwendet wird. Mit Publish Geometry faßt du im sendenden Teil die 10 KE's zu einer "Gruppe" zusammen.

1. Vorteil: In allen Teilen, welche die Geometrie benutzen, wählst du alle Referenzen durch eine Auswahl der "Gruppe" aus.

Nach einiger Zeit stellst du fest, daß weitere Geometrie aus dem sendenden Teil gebraucht wird. Du erzeugst die Geometrie und über umdefinieren fügst du sie der PublishGeometry zu.

2. Vorteil: Die Baugruppe regenerieren und die neue Geometrie ist in allen emfangenden Teilen drin.

Nur als Denkanstoß.
Mfg
Manfred

By Stahl 23. August 2002, 23:04

Ich möchte das noch um einen IMHO sehr wichtigen Punkt ergänzen.

Wenn ich von Teil A auf Teil B Geometrien kopiere, dann gibt es dafür viele verschiedene Möglichkeiten. Ich kann zum Beispiel mit "Ändern - Teil Ändern" Teil B aktivieren und dann eine Sammelfläche erzeugen, indem ich eine Körperoberfläche von A kopiere.
Öffne ich B nun in einem zweiten Fenster sind dort natürlich die kopierten Oberflächen des Teils A sichtbar.

Diese Art der externen Referenzierung ist eine große Stärke von Pro/ENGINEER.

Das ganze hat aber mehrere Nachteile und Unschönheiten. Zum Beispiel ist diese Flächenkopie sehr unflexibel. Sie ist immer assoziativ und ich kann diese Assoziativität nicht aufheben. Wenn ich eine andere Geometrie als eine Fläche kopieren will (Bezüge, Kurven etc...), dann muss ich andere Befehle anwenden etc.  Einer der wichtigsten Nachteile ist aber meiner Meinung nach, dass man nicht leicht sieht, wie diese Fläche entstanden ist. Dass man eine externe Referenz hat.
Im Modellbaum von B steht nur "Fläche".

All das löst das KE "Kopier Geometrie". Ich kann verschiedene Geometrien kopieren, kann sie unabhängig schalten und ich sehe im Modellbaum sofort dass es sich um eine Geometrie eines anderen Teiles  handelt.

Eine Unschönheit bleibt trotzdem. Ich sehe in Teil A nicht, dass Teil B sich Geometrien geholt hat!!! Und genau da setzt die PublizierGeometrie an. Sehe ich im Modellbaum von A solch ein KE, weiss ich sofort, dass es andere wohl Teile gibt, die von diesem hier abhängen. (Sonst hätte ich ja kein PubGeom gemacht). Und schlägt beim Regenerieren ein PubGeom fehl, weiss ich sofort, dass der andere Teil auch ein Problem haben wird (und das hätte ich sonst vielleicht übersehen).


Achja, noch ein Tip: PubGeom-KEs immer ans Ende des Modellbaums reihen, ansonsten kommt es zu Verwirrungen, wie die freigegebenen Geometrien aussehen. Es wird nämlich die Geometrie immer so übergeben, wie sie am Ende des Modellbaums aussieht, egal wo das PubGeom plaziert ist.

By B. Sandriester 26. August 2002, 07:08

Die PubGeom. hat den entscheidenden Vorteil wenn man im Teamwork gut zusammenarbeiten will. Z.B. erstellt der Projektleiter die Publiziergeometrien für jedes Teammitglied. So muß er nicht jedem der mit dem neuen Projekt noch nicht ganz vertraut ist erklären, was er benötigt, denn er verwendet die für ihn definierte PubGeom. Weiters hat dies den Vorteil das man das Teamwork besser koordinieren kann. Jeder Konstrukteur in diesem Team muß nicht mühsam seine Grenzen und Referenzen suchen. (Wenn man sich am Anfang eines neuen Projektes unsicher ist nimmt man normaler weise mehr Refs, als man braucht => Datenbelastung).

By ehlers 26. August 2002, 19:06

@Stahl
Du hast den Punkt genau getroffen. Publizieren immer am Ende. Geht nur leider nicht immer! Deshalb machen wir eine Flächenkopie von dem was publiziert werden soll und geben dem ganzen einen logischen Namen.

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