Pegasus 2D in Pro/E / Pro ENGINEER
By rh 18. April 2001, 12:50

Hallo Pro/E Gemeinde,
was haltet Ihr den von dem Artikel in den neuen PTC-News, dass das Gute Alte Medusa in die Oberfläche von Pro/E integriert werden soll und dann als 2D-Entwurfswerkzeug benutzt werden. Gibt es bei Euch auch diese Anforderungen?

Roland

p.s. Ich bin gespannt und Hoffe auf ein PTC-Wunder dass es auch funktioniert.

By AndreasK 19. April 2001, 08:47

Hallo Roland,

soll das heissen, man kann tatsächlich seinen Entwurf im 2D (also mit einem richtigen 2D-System!) machen, sich dann ins 3D begeben, dort die im Entwurf entstandenen Baugruppen so langsam zu Einzelteilen vereinzeln (vielleicht wieder mit Hilfe von 2D) und die Konstruktion jetzt im 3D fertig modellieren um anschliessend 'richtige' 2D Fertigungsunterlagen (sollen ja wohl gebraucht werden) zu erstellen?
So mit richtigen Gewindedarstellungen, Mittellinien wo sie hingehören, einer Bemassung die u.U nichts mit dem 3D-Aufbau des Einzelteils zu tun hat usw usw?
Frei nach dem Motto 'Konstruieren im 2D, modellieren im 3D'?

Das wäre ja, zumindest für die meisten Konstrukteure aus dem Maschinenbau, wie Weihnachten und Ostern auf eine Tag!

Gruss

Andreas

By GOTT 19. April 2001, 11:47

Hallo Gemeinde !
So schoen das Skizzieren im 2d ja auch sein mag, so sehr zieht es einen Strich durch den 3D-Gedanken. Selbstverstaendlich lassen sich 2D Zeichnungen schneller erstellen. Sie haben aber absolut wenig mit der Realitaet zu tun und verfuehren oft zu Fehlerhaften Darstellungen und falschen Geometrien. Dagegen sind die Bugs von Pro/E Peanuts.
Ich fuehre die Diskussion jetzt schon 6 Jahre und es lauft immer wieder auf eine Frage hinaus: Wollt Ihr ein bischen malen wie im Kindergarten und euch hier und da mal selbst betruegen, oder wollt Ihr High Tech anwenden und Realitaeten erkennen ?
Nix fuer ungut, natuerlich kann ein zusaetzliches 2D Tool auch eine Bereicherung sein. Aber ein Schritt weg von der Parametrizitaet ist es schon und Raum fuer Fehler ist damit auch gegeben. Ich persoenlich halte nicht viel davon, schliesslich war ja mal die Rede davon GARKEINE Zeichnungen mehr zu verwenden. Dass das nicht geht, sieht man jetzt zwar ein, aber muss man deshalb gleich einen Schritt zurueck gehen ???

By rh 19. April 2001, 12:08

Hallo,
es wir sicher kein Weihnachts-Oster-Nikolaus-Tag für die Konstrukteure werden, falls dieses Projekt greift. Ich find aber die Aussage " wollte ihr malen wie im Kindergarten " auch ein wenig daneben. Wie sieht den die Realität aus? Ein Konstrukteur soll seine Ideen, Gedanken etc. ins System (besser auf Papier) bringen.
Früher gab es dazu ein 2D-System, wo er viele Teile einfach auf einem Blatt konstruiert hat. Er konnte durch einfachstes kopieren sehr schnell Varainten erzeugen. Er konnte sich aus unterschiedlichen Vorgängerkonstruktionen verschieden Bereiche zusammenkopieren und Untersuchungen anstellen.
Wie sieht es Heute aus? Er muß sich für jedes Teil eine Datei anlegen, diese Teile in eine Baugruppe einbauen, beachten, dass die Referenzen nicht auf andere Teile verweisen usw.
Was ich mir von diesem Pegasus erhoffe, ist einfach die Möglichkeit zu erhalten, schnell Ideen auf ein "elektronisches Blatt" zu bekommen und dann ohne (dämliche) Schnittstellen diese Konturen 1:1 ins 3D übertragen zu können um dann in der "High Tech- und die Realitäts- Welt" weiter arbeiten zu können. Die Zeichnungsableitung mit allem Schnick-Schnack soll und muss natürlich weiterhin von den 3D-Modellen erfolgen. -> Endziel ist immer alles im 3D zu haben.

So long.

Roland

By GOTT 19. April 2001, 14:03

ok., das mit dem Kindergarten nehme ich zurueck ! Ich kenne erstklassige Ingenieure, die keine Ahnung von 3D-CAD haben ! Damit hat das nix zu tun und das war tatsaechlich etwas daneben -> Entschuldigt !
Was mir nur grundsaetzlich an der 2D Geschichte nur nicht gefaellt ist die Art wie man an die Sache herangeht: 2D-Ansichten in 3D-Koerper zu uebertragen (-> Das fuehrt im schlimmsten Fall bei Pro/E zu unendlich komplizierten Skizzen).
Viel besser ist es doch sich erstmal einen Bauraum zu definieren(und zwar 3-dimensional)und dann z.B ein Skelett zu konstruieren an dem man dann seine Teile aufhaengt. DAS ist innovatives und strukturiertes Arbeiten (!) und ich fuer mein Teil habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit dieser Systematik den 2D-Konstrukteuren zeitlich letztendlich immer voraus bin.
Es ist eine andere Denkweise beim Konstruieren als z.B. bei Autocad(nicht:Input 2D /Output 3D sondern Input 3d/ Output 2d !)

Allerdings mache ich mir im Vorfeld auch hin und wieder mal eine 2D Skizze weshalb ich das kommende Tool nicht vollends verdammen will. Ausserdem werden ja auch Kurvenskelette als Kontrolle fuer z.B. vollkommen rotationssysmetrische Teile wie Turbinenlaeufer usw. verwendet.

By AndreasK 19. April 2001, 14:18

Zitat:Original erstellt von rh:
... Die Zeichnungsableitung mit allem Schnick-Schnack soll und muss natürlich weiterhin von den 3D-Modellen erfolgen. ...

Hallo Roland,

heisst das, ihr modelliert (3D-Realität) an z.B. Wellen jeden Freistich, Zentrierbohrungen (auch die, die evtl. am fertigen Teil nicht mehr vorhanden sind, evtl aber notwendig) und an Rändel evtl. jede 'Kerbe', brecht tatsächlich alle Kanten und fast und rundet alles ab?

Gruss

Andreas

By Armin 19. April 2001, 14:40

Aber sicher!

Wie in einer richtigen virtuellen Werkstatt.
Alle Passungen, Freistiche, und sonstiger Krims-Krams.
Oftmals sogar auch die Gewinde an den Schrauben incl. Ausläufe...

Damit sind dann wenigstens schon alle Präsentationszeichnungen, Montagepläne und sonstiges kein Problem mehr.

2D-Skizzen mache ich (seit ich Pro/E einigermaßen benutzen kann) nur noch mit Bleistift auf Papier. Sobald ich denke, mein Gekritzel könnte funktionieren, modellier ich los.

Ich war auch einmal einer der verbissensten ACAD-Fans, und habe sogar Pro/E - Modelle als DXF in ACAD importiert und dort bemaßt. Das war zwar zu Pro/E 14-Zeiten, ist mir aber immer noch ein bischen peinlich....

Viele Grüße - Armin

By AndreasK 19. April 2001, 15:05

Zitat:Original erstellt von Armin:
...
Ich war auch einmal einer der verbissensten ACAD-Fans, und habe sogar Pro/E - Modelle als DXF in ACAD importiert und dort bemaßt....

Hallo Armin,

auch? Was heisst hier auch?
Aber diese Praxis: 3D -> DXF -> 2D -> Bemassen ist mir bekannt, wenn auch nicht nach ACAD

Ich will nicht sagen dass mir jetzt ein Stein vom Herzen fällt, so etwas zu lesen, aber für alle Mitleser, die den Schritt in Richtung 3D noch nicht gemacht haben, ist das sicherlich mal eine hilfreiche Info aus der Praxis.

Vielen Dank

Andreas

PS: Ich hatte schon befürchtet zu lesen: Zentriebohrungen und dieser ganze Schnick-Schnack? Da kümmert sich sonstwer drumm, das ist nicht die Aufgabe eines Konstrukteurs!

By rh 20. April 2001, 09:02

Hallo (vorallem Andreas),
den Schnick-Schnack macht natürlich nicht der Konstrukteur ins Modell. Dazu haben wir Detailkonstrukteure (-> Pro/E Hacker) und verschwenden nicht die wertvolle Zeit des Konstrukteurs. auch modellieren wir keine Rändel, mit denen ich nichts anfangen kann.
Aber ....... Wir gehen schon von dem Ansatz aus, dass das 3D-Modell aussehen muss wie das Original-Teil, d.h. wir modellieren Kanten, Rundungen, Zentrierbohrungen etc. Aus Sicht der Weiterverwendung von Daten in der Fertigung ist es fast schon ein MUSS.

Wenn ich GOTT so verstehe, ist auch dort die Anforderung da, vorher mal kurz was im 2D zu machen. Und da bin ich wieder auf einer Antwort weiter vorn in der Kette. -> Hoffentlich ist es ein brauchbarer Ansatz von PTC.

Aber bitte: Nicht über dxf, iges, step oder sonst so ein Gerümpel zurück in ein 2D-System.

Roland

(c) 2003 www.CAD.de